Beim betrachteten Stahlgittermast handelt es sich um einen Winkelabspannmast. An ihm sind die Leiterseile abgespannt. Er trägt somit nicht nur das Leiterseilgewicht wie ein Tragmast, sondern nimmt auch die Horizontalkräfte der Leiterseile auf. Hierfür sind an jedem Abspannpunkt sog. Abspannschienen angebracht. An den Schienen sind Doppelabspannisolatoren angebracht. Sie trennen das unter Hochspannung stehende Leiterseil vom Mastgestänge. Die Abspannpunkte befinden sich an sog. Traversen auch Querträger genannt. Diese Traversen bestehen aus einem Horizontal- und einem Vertikalfachwerk. Das Horizontalfachwerk der Traversen befindet sich in der Untergurtebene des Vertikalfachwerks. Die Traversen sind an den Horizontalverband im Mastschaft angeschlossen. Der Horizontalverband verteilt die Horizontalkräfte auf alle 4 Eckstiele. Besonders bei Torsionsbelastung wird dieser Horizontalverband stark beansprucht.

Über den Schrägecken und dort, wo die Breitenzunahme des Mastschaftes zunimmt, werden ebenfalls Horizontalverbände angebracht um die entstehenden Horizontalkomponenten aufzunehmen. Der Mastschaft wird aus mehreren sog. Mastschüssen zusammengesetzt. Die einzelnen Schüsse werden an den Eckstielen über einen Stumpfstoß verbunden. Als Ausfachung der Schaftwände werden gekreuzte Diagonalen verwendet. Die Diagonalen werden entweder symmetrisch in allen Wänden angebracht oder versetzt. Je nach Ausführung der Ausfachung entstehen unterschiedliche Knicklängen und -richtungen.

Als obersten Schuss kann die Erdseilstütze betrachtet werden. An ihr wird das Erdseil als Blitzschutz angebracht. Das Erdseil wird über der gesamten Leitung von Mast zu Mast geführt und steht nur beim Blitzeinschlag unter Spannung. Einen weiteren praktischen Nutzen hat das Erdseil, wenn es als Lichtwellenleiter zur Datenübertragung ausgeführt wird (LWL). Am untersten Schuss dienen 4 "Schrägfüße" zur Lastabtragung ins Fundament. Als Gründung wird ein Stufenfundament ohne Bewehrung verwendet.

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